Neubau Münster Vorstadt, Sursee
Studienauftrag, 2022
Adresse: Voltastrasse 35, 6005 Luzern
Auftragsart: Studienauftrag mit Zwischenbesprechung
Landschaftsarchitektur: Idea Verde AG, Sursee
Das Bauvolumen wird zwischen der Luzernstrasse 1, dem ehemaligen Bierdepot und der Münsterstrasse 2 aufgespannt. Die Gebäudegeometrie ist die präzise Reaktion auf das parallel gegenüberliegende Aerztehaus und die andere Parallele, der Münsterstrasse. Durch eine Verschiebung der Volumina wird der Bewohner gezielt ins Gebäude geführt. Dahinter entsteht ein lebenswerter, lärmgeschützter Innenhof mit privaten und öffentlichen Bereichen.
Der Ausdruck der Baute von der lärmbelasteten Strasse her interpretiert die Lochfassaden analog der Altstadt. Gleichzeitig wird auf den starken Lärm angemessen reagiert ohne sich von der wichtigen Verkehrszone abzuwenden.
Der Baukörper kann in drei Schichten gelesen werden: Der schützenden Lochfassade zur Strasse und Wetterseite, dem Kern mit Wohnnutzung und der weichen Balkonschicht auf die lärmgeschützte Hofseite.
Die gesamte natürliche Belüftung ist auf die Hofseite hin ausgerichtet.
Aufgrund der städtebaulichen Setzung im Ensemble schützenswerter Bauten passt sich die Dachform des Neubaus an und interpretiert die Qualität eines Walmdaches auf eine andere Weise. Der mittlere Bereich wird abgesenkt. Mit dieser Massnahme können innenliegende Räume im Dachgeschoss zusätzlich belichtet und belüftet werden.
Das äussere Erscheinungsbild ist strassenseitig geprägt durch die Lochfassade in Kratzputz, dem Sockelabschluss mittels geschliffenen Betonelementen, sowie der im ganzen Erdgeschoss herausgearbeiteten, vertikalen und in allen oberen Geschossen horizontalen Struktur. Die grossen wie die kleinen Fensteröffnungen im Strassenbereich sind in den Wohnungen mit speziellen Lärmschutz – Konstruktionen versehen. Im Treppenhaus und in den Korridoren erscheinen die gleichen vertikalen Holz – Elemente vor den Fenstern, wie an den beiden Seitenfassaden. Diese sind bewusst zurückhaltend, aber dennoch prägnant ausgestaltet. Die Hofseite mit den breiten Balkonen, werden in Holz ausgeführt. Das Walmdach erhält auf drei Seiten eine gut hinterlüftete Eterniteindeckung. Hofseitig wird über die gesamte Fläche die PV – Anlage eingebaut.
Die Grundrisskonzeption ist sowohl strukturell, als auch installationstechnisch klar und rationell gegliedert. Die Schichtung wird durch die qualitativ hochwertigen Durchschusswohnungen gebrochen. Es entsteht eine belebte Fassade zur Strasse.